Kultur & Pflege
Fleischfressende Pflanzen kommen in verschiedenen Gebieten der Erde vor. Manche Arten stehen ständig im Wasser, andere wachsen in den Tropen. Aber die meisten Arten kommen in Mooren und Feuchtgebieten vor. Die verschiedenen Standorte haben jedoch gemeinsam, daß die Böden sehr nährstoffarm und sauer sind. Durch diese Tatsache waren die fleischfressenden Pflanzen auf einen Zusatzerwerb an Nahrung angewiesen und haben ihre karnivoren Eigenschaften entwickelt.
Daraus ergeben sich einige wichtige Aspekte für die erfolgreiche Kultur der Pflanzen:
Als Substrat darf man nur sauren, ungedüngten Hochmoortorf verwenden. Normale Blumenerde zum Beispiel enthält zu viele Nährstoffe und bringt die Pflanzen relativ schnell um. Bis auf wenige Ausnahmen sollte man Karnivoren auch niemals düngen.
Wie in der Natur sollte das Substrat stets feucht, teilweise sogar nass gehalten werden. Dazu stellt man die Pflanze am besten in einen kleinen Untersetzer oder eine Schale mit etwas Wasser. Allerdings ist hier darauf zu achten, daß nur weiches Wasser verwendet wird. Leitungswasser ist in den meisten Fällen ungeeignet und führt auf Dauer zum Verlust der Pflanzen. Man sollte versuchen Regenwasser aufzufangen und dieses zu verwenden. Falls man keines zur Hand hat kann auch destilliertes Wasser verwenden werden, nur ist dies auf Dauer recht teuer…
Wichtig ist außerdem, daß die Pflanzen an einem hellen, sonnigen Platz stehen. Im Sommer sollten sie aber nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein. Aufgrund ihrer Naturstandorte lieben viele Karnivoren eine hohe Luftfeuchtigkeit. Manche Arten bilden bei trockener Luft keine Fallen aus oder stellen sogar das Wachstum ein. Also ist von einem Platz über der Heizung abzuraten.
Da die verschiedenen Arten teilweise besondere Ansprüche wie z.B. Ruheperioden benötigen, informieren Sie sich bitte auf der Homepage der Gesellschaft für fleischfressende Pflanzen im deutschsprachigen Raum e.V. über die genauen Kulturbedingungen.
Ich wurde schon mehrmals gefragt, ob man fleischfressende Pflanzen „füttern“ sollte / muß. Das kann ich nur ganz klar mit -Nein- beantworten. Selbst in dem Torf befinden sich noch Nährstoffe, die die Pflanzen aufnehmen. Der Fang von z.B. Insekten dient lediglich als Zusatzerwerb an Nährstoffen. Da die meisten Fallen nach mehreren Fangvorgängen absterben (z.B. bei der Venusfliegenfalle) schadet ein Überfüttern der Pflanze meistens mehr als es ihr nutzt. Von dem Füttern mit toten Insekten oder Fleisch möchte ich besonders abraten. Aufgrund fehlender Bewegungsreize werden diese oft nicht verdaut, fangen an zu schimmeln und lassen die ganze Falle absterben.
Falls Sie Ihrer Pflanze dennoch etwas gutes tun möchten, stellen Sie sie an einem schönen Sommertag lieber nach draußen, so daß die Pflanze ihre Beute selbst fangen kann!